Von Andreas Herholz, RNZ Berlin
Berlin. Die 5G-Frequenzen sind versteigert. Wie geht es nun weiter? Unsere Berliner Redaktion hat mit Gerd Landsberg, Hauptgeschäftsführer des Deutschen Städte- und Gemeindebundes, gesprochen.
Herr Landsberg, am Ende des Auktionsmarathons steht ein Rekorderlös. Wohin mit den Milliarden?
Damit ist der Weg für die Einführung des neuen zukunftsweisenden Mobilfunkstandards 5G geebnet, der für Deutschland das Fundament einer digitalisierten, leistungsfähigen Wirtschaft und Gesellschaft bilden wird. Jetzt muss der Mobilfunk im ländlichen Raum nachhaltig verbessert werden. Das Geld muss in den Ausbau der Infrastruktur fließen. Es geht darum, schnelles mobiles Internet rasch flächendeckend auszubauen. Die Versorgung des ländlichen Raums mit zeitgemäßer Telekommunikationsinfrastruktur darf zukünftig nicht mehr hinter den urbanen Räumen zurückbleiben.
Der Ausbau in den ländlichen Regionen muss jetzt also Vorrang haben?
Unbedingt. Von einer Gleichwertigkeit der Lebensverhältnisse kann beim Mobilfunk noch keine Rede sein. Wir brauchen auch im ländlichen Raum schnellen Mobilfunk. Dort erreicht die Versorgung häufig nicht annähernd das Niveau städtischer Bereiche. Deshalb ist die Entscheidung der Bundesnetzagentur, den Netzbetreibern aufzugeben, bis Ende 2022 mindestens 98 Prozent der Haushalte mit Übertragungsraten von mindestens 100 Megabit pro Sekunde abzudecken, richtig gewesen. Jetzt kommt es darauf an, eine spürbare Verbesserung der Mobilfunkinfrastruktur auch außerhalb der Ballungsräume zu schaffen.