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Heidelberger Druckmaschinen: Der neue Finanzchef kommt von Rolls Royce

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Von Thomas Veigel

Heidelberg. Der Nachfolger von Dirk Kaliebe steht fest: Am Donnerstag gab die Heidelberger Druckmaschinen AG in einer Pressemitteilung die Verpflichtung von Marcus A. Wassenberg (52) bekannt. Er wird sein Amt als Finanzvorstand am 1. September antreten. Dirk Kaliebe wird das Amt selbst übergeben und das Unternehmen auf eigenen Wunsch Ende September verlassen.

"Wir freuen uns sehr, mit Marcus Wassenberg eine Führungspersönlichkeit mit langjähriger Führungskompetenz im Finanzbereich gewonnen zu haben. Mit seiner Erfahrung im Maschinen- und Anlagenbau wird er den künftigen Finanzrahmen von Heidelberg an den Anforderungen der digitalen Transformation ausrichten und die Bilanz weiter stabilisieren. Zudem ist er aufgrund erfolgreich umgesetzter Veränderungsprojekte zur Effizienzsteigerung die geeignete Besetzung als neuer Finanzvorstand von Heidelberg", sagte der Aufsichtsratsvorsitzende von Heidelberg, Siegfried Jaschinski, laut Mitteilung.

Eine seiner wichtigsten Aufgaben als Finanzvorstand der Heidelberger Druckmaschinen wird es zunächst sein, die Kosten zu reduzieren und den Cash-Flow, also das im Unternehmen verfügbare Geld, zu erhöhen. Außerdem muss der Finanzrahmen für die Zukunft stabilisiert werden. Wassenberg wird sich eine Strategie überlegen müssen, wie er den Kapitalmarkt wieder beruhigen kann.

Die Aktie fiel am Donnerstag im Tagesverlauf auf das Rekordtief von 84 Cent. Das gesamte Unternehmen ist gerade noch 260 Millionen Euro wert. Dennoch hat bisher kein Investor Interesse signalisiert, das Unternehmen zu diesem Spottpreis zu übernehmen. Alleine die Sachanlagen des Unternehmens, das sind vor allem Grundstücke und Maschinen, sind laut Bilanz 2018/19 rund 560 Millionen Euro wert. 270 Millionen Euro ist der Wert der immateriellen Vermögenswerte, also Patente, rechte, Lizenzen und der Firmenwert. 680 Millionen Euro ist der Wert der Vorräte laut Bilanz, 360 Millionen Euro betragen die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen. Dazu kommen noch 76 Millionen Euro latente Steueransprüche.

Wassenberg war zuletzt Finanzvorstand bei der Rolls-Royce Power Systems AG in Friedrichshafen. Davor war er Finanzvorstand beim Anlagenbauer Senvion SE.

Er wurde 1966 in Grevenbroich in Nordrhein-Westfalen geboren und schloss 1993 sein Studium der Wirtschaftswissenschaften an der Ruhr-Universität in Bochum ab. Er begann seine berufliche Karriere in der Wirtschaftsprüfung, es folgten Stationen als Finanzchef einer marktführenden PR-Agentur und einer deutschen Tochtergesellschaft eines amerikanischen Unternehmens. Im Jahr 2006 übernahm er die Geschäftsführung der mittelständischen Luftfahrtgruppe Cirrus Group Holding, die bis Dezember 2011 Linienflüge am Flughafen Mannheim durch. Cirrus ging im Jahr 2012 in die Insolvenz.

Da war Marcus Wassenberg längst nicht mehr dabei, im April 2009 wurde er Mitarbeiter beim Windanlagenbauer Repower Systems. 2012 stieg er zum Finanzvorstand auf. Er verließ das später in Senvion SE umbenannte Unternehmen Ende 2014. Senvion beantragte im April 2019 Insolvenz, das Verfahren läuft noch.

Seit 1. Januar 2015 war Wassenberg Finanzchef und Arbeitsdirektor der Rolls Royce Power Systems in Friedrichshafen. Im Frühjahr 2019 hat er den Aufsichtsrat gebeten, ihn aus privaten Gründen mit Wirkung zum 15. April 2019 von seinem Vorstandsamt zu entbinden. Sein Vertrag war erst im März 2019 bis 2022 verlängert worden. Aufsichtsratsvorsitzender Axel Arendt sagte damals laut Pressemitteilung: "Wir bedauern diesen Schritt sehr. Wir danken Marcus A. Wassenberg ausdrücklich für seinen Beitrag bei der wirtschaftlichen und strategischen Weiterentwicklung von Rolls-Royce Power Systems. Die erfolgreiche Transformation des Unternehmens, die sich nicht zuletzt im abgelaufenen Rekordjahr 2018 widerspiegelt, ist eng mit seinem Wirken in den vergangenen fünf Jahren verbunden."

Wassenberg leitete das Ressort Konzerndienstleistungen, unter anderem mit den Bereichen Controlling, Finanzen, IT-Anwendungen und Recht. Er hatte auch die Funktion als Arbeitsdirektor und Geschäftsführer der Rolls-Royce Power Systems-Tochter MTU inne.


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