Berlin. (dpa) Müll kann für Haushalte in Deutschland sehr teuer sein. Nach einer Studie klaffen die Gebühren weit auseinander: Am günstigsten ist es in Flensburg, Nürnberg und Magdeburg. Am teuersten in Leverkusen, Moers und Bergisch Gladbach, wie ein Vergleich des Forschungsunternehmens IW Consult für den Eigentümerverband Haus und Grund ergab. Demnach unterscheiden sich die jährlichen Gebühren zum Teil um mehr als 600 Euro. Die Abfallwirtschaft der Städte sieht solche Vergleiche skeptisch.
Haus und Grund ließ zum zweiten Mal die Entsorgungskosten für Restmüll, Biomüll, Sperrmüll und Altpapier in den 100 größten Städten vergleichen. Heidelberg landete dabei auf Rang 33, Mannheim auf Platz 64. Grundlage für die Berechnung war ein symbolischer Haushalt mit zwei Erwachsenen und zwei Kindern, die in einem Einfamilienhaus leben - eine übliche Vergleichsgröße, die jedoch in Großstädten nicht immer dem durchschnittlichen Haushaltstyp entspricht. Veranschlagt werden 60 Liter Restmüll je Haushalt und Woche. In Flensburg zahlt ein solcher Haushalt demnach im Mittelwert gut 123 Euro pro Jahr für die Müllabfuhr, in Leverkusen dagegen 771 Euro. In Heidelberg sind es 245 Euro, in Mannheim fast 299 Euro, in Heilbronn (Platz 30) 245 Euro, in Ludwigshafen (48) 282 Euro.
Kein realistisches Bild ergeben solche Vergleiche aus Sicht des Verbands kommunaler Unternehmen (VKU). Er vertritt auch städtische Abfall- und Stadtreinigungsbetriebe. Zur Rechnung gehörten viele weitere Faktoren, darunter wie weit Müllwagen zu fahren haben, wie groß die Tonne ist und wie oft sie geleert wird, wie Wertstoffhöfe finanziert werden und ob Anlagen schon abgeschrieben sind.
Eigentümerverband und das Institut sehen die Stadt Nürnberg als Vorbild. Einwohner könnten dort die Größe der Restmüllbehälter frei wählen und so an den tatsächlichen Verbrauch anpassen. Das Gebührensystem sei zudem sehr einfach gehalten.